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Glossar

Was ist eigentlich trans*? Was ist eigentlich eine Stenose? Etc.

 

Ganz schön viele Begriffe auf dem trans* Weg, oder?

 

Keine Sorge, wir versuchen euch die wichtigsten davon, auf dieser Seite kurz zu erläutern.

Abbinden

Hierunter versteht man das "verstecken" der Brust, durch bestimmte Hilfsmittel, wie bspw. Binder.

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Adnektomie

Unter einer Adnektomie versteht man die ein- oder beidseitige chirurgische Entfernung des Eileiters (Tube) und des Eierstocks (Ovar).

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Ally

Eine Person, die selbst nicht Teil einer marginalisierten Gruppe, z.B. der trans* Community ist, aber diese aktiv unterstützt, wird als Ally oder Fürsprecher*in bezeichnet.

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ALT-Lappen

Eine Verpflanzung von Gewebe, der Außenseite des Oberschenkels. Heute von einigen Ärzten für den Penoidaufbau durchgeführte Methode.

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Binder

Ein Binder ist ein Kleidungsstück, das von trans* Menschen genutzt wird, um ihre Brustfläche zu komprimieren. Dies kann dazu beitragen, dass sich eine Person, die sich in ihrem zugewiesenen Geschlecht nicht wohl fühlt, wohler in ihrem Körper fühlt.

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Binäres Geschlecht

Das binäre (westliche) Geschlechtersystem geht davon aus, dass es nur zwei Geschlechter, nämlich männlich und weiblich, gibt. Es lässt keine anderen Geschlechter oder Zwischenstufen zu.

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Cis

‘Cis‘ wird benutzt um auszudrücken, dass eine Person das Geschlecht hat, dem sie bei der Geburt aufgrund der Genitalien zugewiesen wurde.

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Coming-Out

Das Coming Out beschreibt den Prozess, in dem eine Person sich selbst über ihr Geschlecht und/oder sexuelle Orientierung bewusst wird (inneres Coming Out) und beginnt, mit anderen darüber zu sprechen (äußeres Coming Out). Vor allem das äußere Coming Out ist ein lebenslanger Prozess, da es oft in neuen sozialen Kreisen wiederholt werden muss.

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Deadname

Ein Deadname ist ein abgelegter, alter Vorname, der meist bei der Geburt gegeben wurde.

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Detransition

Eine Person, die ihre Transition wieder rückgängig macht, detransitioniert und kann sich als detrans (sprich: “ditrans”) bezeichnen. Eine Detransition kann viele unterschiedliche Gründe haben, die individuell und vielfältig sind.

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Divers

“Divers” ist seit dem 01.01.2019 ein juristischer Geschlechtseintrag, den vor allem intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen benutzen. Es handelt sich dabei nicht um ein eigenes Geschlecht, sondern um einen Schirmbegriff für viele verschiedene Geschlechter.

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Dysphorie

Dysphorie empfinden vor allem nichtbinäre und trans* Menschen. Dysphorie ist ein Gefühl von körperlichem oder sozialem Unwohlsein. Manche nichtbinären oder trans* Personen empfinden Dysphorie, wenn ihre Umwelt sie in einem falschen Geschlecht wahrnimmt oder wenn ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Geschlecht nicht zu ihrem eigenen Aussehen, Verhalten und Sein passen. Diese eigene Unzufriedenheit hat auch mit dem Druck und den Erwartungen der Gesellschaft zu tun. Viele trans* Personen und manche nichtbinären Personen ergreifen Maßnahmen wie Hormontherapien und/oder Operationen, um ihre Körper dieser Wahrnehmung anzupassen.

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Drittes Geschlecht

Es gibt nicht das eine "dritte Geschlecht", aber manche Menschen verwenden diese Bezeichnung für ihre Geschlechtsidentität, die zwischen männlich und weiblich liegt.

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Enby

Enby ist ein Geschlecht.

Nichtbinäre Menschen können sich als Enby bezeichnen. Dabei ist Enby vergleichbar mit “Mann” oder “Frau”.

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Endokrinologie

Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung von Hormonen, hormonellen Erkrankungen und Hormonstörungen befasst.

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Epithese

Ersetzt ein fehlendes Körperteil. Kann, muss aber nicht, funktional sein und wird vor allem mit Blick auf das authentische Aussehen gestaltet. Für trans* Personen gibt es bspw. Penisepithesen.

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FtM (female to male)

FtM wird hauptsächlich im medizinischen und rechtlichen Kontext verwendet, um die Transition von trans* männlichen Personen zu beschreiben.

Von vielen trans* Personen wird der Begriff als Selbst- oder Fremdbeschreibung abgelehnt, weil er davon ausgeht, dass eine Person ihr Geschlecht durch die Transition ändert.

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Ergänzungsausweis

trans* und nicht binäre Personen können sich vor der gerichtlichen Personenstandsänderung einen sogenannten Ergänzungsausweis ausstellen lassen, in dem ihr richtiger Name und ihr richtiges Geschlecht vermerkt sind. Dieser Ausweis ist auch vom Innenministerium anerkannt.

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Fisteln

Eine Fistel ist eine röhrenförmige Verbindung zwischen zwei Hohlorganen oder zwischen einem Hohlraum im Körper und der Körperoberfläche. Sie treten meist als "kleine" Wundheilungsstörung auf.

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Gatekeeping

Gatekeeping ist der Ausschluss von Personen aus Räumen und Communities. Gatekeeper*innen behaupten, dass eine Person einer bestimmten Definition entsprechen und sich auf eine bestimmte Art verhalten, kleiden, etc. muss, um Teil einer Gruppe sein zu dürfen.

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Geschlechtsangleichung

Unter einer Geschlechtsangleichung versteht man die gegengeschlechtliche Hormonbehandlung & die geschlechtsangleichende(n) Operation(en) bei einer trans* Person.

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Geschlechtsdysphorie

Wenn eine Person unter der fehlenden Übereinstimmung des Geschlechtsidentitätserlebens mit den Geschlechtsmerkmalen des Körpers leidet, sprechen Mediziner*innen und Therapeut*innen von Geschlechtsdysphorie.

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Gender

Gender beschreibt auf einer wissenschaftlichen Ebene das sozial konstruierte Geschlecht und auf einer aktivistischen und persönlichen Ebene die Geschlechtsidentität einer Person.

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Gender Euphorie

Gender Euphorie ist das Gefühl, das nichtbinäre und trans* Personen empfinden, wenn ihre Geschlechtsidentität von außen bestätigt wird. Das geschieht beispielsweise, indem die richtigen Pronomen verwendet werden. Gender Euphorie kann als Gegenstück zu Dysphorie gesehen werden.

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Genderfluid

Als genderfluid können sich Menschen bezeichnen, bei denen sich die Geschlechtsidentität über einen Zeitraum oder auf bestimmte Situationen bezogen ändert. Das Geschlecht kann zwischen allen möglichen Geschlechtern wechseln, z.B. von männlich zu weiblich, aber auch von weiblich zu nonbinary, von nonbinary zu agender, etc.

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Geschlechtsidentität

Die Geschlechtsidentität eines Menschen bezeichnet, mit welchem Geschlecht oder welchen Geschlechtern sich ein Mensch selbst identifiziert. Die Geschlechtsidentität eines Menschen muss nicht mit dem Geschlecht übereinstimmen, dem die Person bei der Geburt zugewiesen wurde.

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Glansplastik

Operative Nachbildung der Eichel, im Rahmen des Penoidaufbau.

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Großer Aufbau

Umgangssprachlich für Penoidaufbau, als Pendant zum kleinen Aufbau.

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Hormondepot

Entsteht durch das intramuskuläre Spritzen von Hormonen. Das Medikament ist so zusammengesetzt, dass es langsam vom Körper aufgenommen wird. So entsteht ein Hormondepot für einen längeren Zeitraum.

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Hormonsubstitution

Zuführung von Hormonen, die der Körper nicht (mehr) herstellt, von außen, z.B. als täglich aufzutragendes Gel oder regelmäßig verabreichte Spritzen.

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HRT/HET

Abkürzung für Hormon Replacement Therapie (engl.) / Hormonersatztherapie.

32

Hysterektomie

Medizinischer Fachausdruck für die Operative Entfernung der Gebärmutter.

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Keloid

Keloide sind ein extrem übermäßiges Wachstum von Narbengewebe. Sie können sich in den Monaten nach einer Verletzung bilden. Sie können bis zu einem halben Zentimeter oder mehr aus der Haut ragen. Keloide können nach einer Verletzung der Haut auftreten, dazu zählen auch operative Eingriffe und Akne.

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Kleiner Aufbau

Umgangssprachlicher Begriff für Metaidoioplastik, auch Klitorispenoid der kurz Klitpen genannt.

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Klitoris-Hypertrophie

Bezeichnet die Vergrößerung oder das Wachstum der Klitoris, z.B. durch eine Testosteron-Substitution.

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Kolpektomie

Medizinischer Fachausdruck für die operative Entfernung der Scheide.

37

Körperliches Geschlecht

Das sogenannte körperliche Geschlecht eines Menschen ist eine scheinbar natürliche gesellschaftliche bzw. kulturelle Konstruktion, bei der verschiedenen Körperteilen, wie beispielsweise Genitalien, Hormonen und Chromosomen, ein Geschlecht zugeschrieben wird. Zum Beispiel wird in unserer Gesellschaft ein Penis als Code für Männlichkeit gesehen.

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Label

Ein Label (englisch "Bezeichnung, Etikett. Kennzeichen§) ist eine Bezeichnung, die Menschen benutzen, um ihre Sexualität und/oder ihr Geschlecht zu beschreiben.

39

Lappenverlust

Schwere Komplikation beim Penoidaufbau, bei dem das Penoid komplett abstirbt oder entfernt werden muss. Diese Komplikation kommt aber eher selten vor.

40

Libido

Fachbegriff für Geschlechtstrieb, Lust auf Sex oder sexuelles Verlangen.

41

Mastektomie

Eine Mastektomie ist eine Operation, bei der die Brüste abgenommen werden. Diese OP ist vor allem für manche trans* Männer und nichtbinäre Menschen wichtig, die wegen ihrer Brust/Brüste Dysphorie empfinden.

42

Misgendern

Misgendern bedeutet, dass eine Person einem falschen Geschlecht zugeordnet und/oder über sie mit dem falschen Pronomen geredet wird. Das kann manchmal unabsichtlich passieren. Es kann aber auch absichtlich, z.B. als Abwertung oder Ablehnung, gemeint sein. Misgendering betrifft vor allem trans* und nichtbinäre Menschen und kann Dysphorie auslösen.

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Metaidoioplastik/Klitorispenoid

Fachbegriff für die operative Umgestaltung einer unter Testosteroneinfluss vergrößerten Klitoris zu einem kleinen Penis.

44

Nicht binär

Nichtbinär ist ein Geschlecht.

Als nichtbinär können sich Menschen bezeichnen, die nicht (oder nicht zu 100%) Mann oder Frau sind. Stattdessen ist ihr Geschlecht beispielsweise beides gleichzeitig, zwischen männlich und weiblich oder weder männlich noch weiblich

Ein Beispiel für eine nichtbinäre Identität ist genderqueer. Sowohl dyadische als auch inter* Menschen können nichtbinär sein.

45

Outing

Geoutet zu werden steht im Gegensatz zum Coming Out.

Jemanden zu outen bedeutet, die Geschlechtsidentität und/oder sexuelle Orientierung eines Menschen einem anderen Menschen, einer Gruppe und/oder der Öffentlichkeit zu verraten. Meistens findet das unfreiwillig, ohne die Zustimmung oder Einwilligung der betroffenen Person statt.

Das Coming Out einer Person ist dagegen freiwillig und ihre eigene Entscheidung.

46

Ovarektomie

Fachbegriff für die operative Entfernung der Eierstöcke (Ovarien).

47

Packer

Ein Packer ist ein realistisch aussehender künstlicher Penis (teilweise mit realistisch aussehenden Hoden), der unter der Kleidung getragen wird, um einen Penis zu simulieren. Meistens sind Packer aus Silikon oder Stoff. Einfache Packer können jedoch aus Schaumstoff sein oder aus Socken hergestellt werden. Manche hochwertigen Packer sind auch dafür gemacht, im Stehen zu urinieren. Packer werden vor allem von trans* Männern und Drag Kings getragen.

48

Passing

Passing bedeutet, dass eine Person als das Geschlecht wahrgenommen wird, das sie nach außen hin präsentiert.

Passing kann beispielsweise dazu führen, dass eine trans* Person direkt mit den richtigen Pronomen angesprochen wird oder für cis gehalten wird.

Vielen, aber nicht allen, trans* Menschen ist ein gutes Passing sehr wichtig. Weniger gutes Passing bedeutet jedoch nicht, dass eine Person weniger trans* ist.

49

Penoidaufbau / Phalloplastik / Penisrekontruktionsplastik

Hierunter versteht man die operative Bildung eines "künstlichen" Penis (Penoid) aus körpereigenem Gewebe (in Deutschland meist Arm oder Oberschenkel).

50

Post OP (engl.)

Abkürzung für NACH der OP.

51

Pre OP (engl.)

Abkürzung für VOR der OP.

52

Queer

Queer kann sowohl als eigenes Label als auch als Schirmbegriff für alle anderen Labels oder die queere Community verwendet werden. Außerdem sind die Queer Studies ein wissenschaftliches Fachgebiet.

53

Radial

Anatomische Lagebezeichnung am Unterarm und bedeutet „zur Speiche“ hin.

54

Schrank (engl. Closet)

Dass eine Person ‘in the closet’ (also ‘im Schrank’) oder ‘closeted’ ist, bedeutet, dass sie ihre sexuelle oder romantische Orientierung oder ihre Geschlechtsidentität vor anderen geheim hält.

55

Skrotum

Fachbegriff für den Hodensack.

56

Spacer

Unter einem Spacer versteht man ein ca. 15cm langen, dünnen Schlauch, welcher zur Harnröhrenpräformation im Unterarm oder Oberschenkel für den Penoid dient.

57

Stealth

Stealth (englisch für ‚Heimlichkeit‘) beschreibt, dass eine Person in der Öffentlichkeit nicht als trans* geoutet ist und nicht als trans* gelesen wird. Das betrifft vor allem diejenigen trans* Menschen, die nach außen hin gut passen: beispielsweise ein trans* Mann, der von den meisten Menschen für einen cis Mann gehalten wird.

58

Stenose

Fachbegriff für Verengung.

59

TERF

TERF steht für trans*-exclusionary radical feminist, also trans* Personen ausschließend*e radikale*r Feminist*in.

TERFs behaupten, dass es nur zwei Geschlechter gibt und dass diese durch körperliche Merkmale voneinander zu unterscheiden sind. Diese körperlichen Merkmale stellen sie über die Selbstbeschreibung von trans* Menschen.

60

Testosteron

Testosteron wird häufig als „männliches“ Geschlechtshormon bezeichnet, weil es bei den meisten cis Männern (im Vergleich zu cis Frauen) überwiegt. Auch cis Frauen haben Testosteron, durchschnittlich aber weniger davon.

Testosteron kann in einer Hormontherapie z.B. an trans* Männer und nicht binäre Menschen verschrieben werden. Es kann zu leichterem Muskelaufbau führen und zu Bartwuchs, vermehrtem Haarwuchs am Körper, breiten Schultern und einem Stimmbruch bzw. einer tiefen Stimme. Bei manchen Leuten kann auch die Klitoris wachsen.

61

trans*

Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, sind trans*. Nicht alle Menschen, auf die dies zutrifft, bezeichnen sich selbst so. trans* wird jedoch häufig als Selbstbezeichnung verwendet.

trans* wird wie ein Adjektiv verwendet: Das heißt, es wird vor das Substantiv gestellt, also ‘trans* Mann’ oder ‘trans* Frau’. Es wird jedoch nicht gebeugt.

62

trans* Mann

Ein Mann, dem bei der Geburt nicht das männliche Geschlecht zugewiesen wurde, ist ein trans* Mann.

63

trans* Feindlichkeit

trans* Feindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von trans* Menschen. Sie zeigt sich z.B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile. Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber trans* Personen. trans* Feindlichkeit kann auch Menschen treffen, die nicht trans* sind, aber als trans* wahrgenommen werden.

Internalisierte trans* Feindlichkeit beschreibt, dass die trans* Feindlichkeit gegen das eigene trans*sein und damit gegen sich selbst gerichtet ist. Dies passiert oft in einer trans*feindlichen Umgebung und/oder vor dem eigenen inneren Coming out.

64

Transition

Als Transition wird der Prozess bezeichnet, in dem eine trans* Person soziale, körperliche und/oder juristische Änderungen vornimmt, um das eigene Geschlecht auszudrücken. Dazu können Hormontherapien und Operationen gehören, aber auch Namens- und Personenstandsänderungen, ein anderer Kleidungsstil, eine neue Frisur und viel anderes.

65

Transsexualität

Menschen, die ein anderes Geschlecht als das haben, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, können sich als transsexuell bezeichnen.

Der Begriff ist schon älter und die Geschlechtsidentität ist hier meistens nur auf ‚männlich‘ oder ‚weiblich‘ beschränkt. ‘Transsexuell’ kommt aus einem medizinischen Kontext und wird deshalb inzwischen von vielen trans* Personen abgelehnt – stattdessen verwenden viele trans* Menschen transgeschlechtlich, transgender oder einfach nur trans*.

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Zugewiesenes Geschlecht

Das zugewiesene Geschlecht beschreibt den Geschlechtseintrag auf der Geburtsurkunde eines Kindes, der bei der Geburt aufgrund von Genitalien zugewiesen wird.

Es kann aber auch das Geschlecht bezeichnen, zu dem eine inter* Person mithilfe von Genitaloperationen zwanghaft zugewiesen wurde.

In Deutschland gibt es mittlerweile vier gültige Geschlechtseinträge: männlich, weiblich, divers und den offenen Personenstand (bei dem nichts eingetragen wird).

Gemeinsam etwas schaffen

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